Das dritte B-Flat fand an gleicher Adresse im Bazillus-Workshop an der Ausstellungsstrasse statt, dann allerdings mit Ausschank-Bewilligung. Jeder Bürger durfte damals bei der WiPo zwei Weekends, also Freitag und Samstag, mit Freinacht-Bewilligung ohne Wirtepatent beziehen. Darum veranstaltete ich immer Ende Dezember und Anfangs Januar acht Konzerte. 

Freitags meistens Jazz und samstags Newbeats. 

Freitag Jazz:
Seit dem ersten Bazillus am Albisriederplatz (1974) war es mir immer ein Anliegen, Jazzer aus früheren Zeiten zu berücksichtigen. Hier waren es eher Modernjazzer, Hardboper und solche, die Funky-Jazztunes im Repertoire hatten. Natürlich war auch der K.T.Geier Workshop immer noch aktiv, insgesamt 25 Jahre war er Teil des Bazillus-Workshop.

Vereinzelt kamen weitere, neue Szenen in den Klub. 1998 erstmals meine Kollegen vom illegalen Klub «Elisabethen» mit Nico Canzoniere und Dario De Nicola. Hier vermischten sich Turntables mit frei improvisierenden Jazz-Musikern und mit Voices (z.B. Jurczok 1001). Für eine LP-Produktion sampelten sie Werner Lüdi. Ich fragte Werner, ob er da mal mitmachen würde. Lüdi war offen genug und so war er eine Zeit lang im Projekt «Freeform Arkestra» mit dabei. Elektronik-Pionier Bruno Spoerri wurde zu diesem Zeitpunkt über rare Vinylscheiben von den Jungen wieder entdeckt. Auf meine Anfrage war Bruno (wie immer) bereit, sich mit diesen jungen Musikern einzulassen.

Nik Bärtsch war Anfang der 90er im B-Flat II sehr präsent. Seine präzisen Keyboard-Riddmz konnte man in verschiedensten Ad Hoc-Formationen hören. Er war damals auch in unserer Band «Acid Mumbo» und «Manteca» mit dabei. Er verschwand dann für mehrere Jahre als er am Konservatorium das Piano-Diplom machte. Dann kam er mit einem total neuen Konzept zurück in den Keller. Zuerst im Trio. Dann 2002 erstmals mit «Ronin» (Bärtsch, Pupato, Rast, Meyer).

Mit «Nurotic Soundsystem» kam zusätzlich frischer Wind in die Grotte - die Musiker nannten den Bazillus so um im Keller «abzugrotten».

Das war eine wilde, neue Szene mit Maze Salami, Flo Götte, Dani Wäch und Singha Dee + L.E.X.X.

Ich hatte auch das eigene Konzept «Share The Stage» lanciert, wo sich querbeet alles vermischte. Neu dazu gekommen waren Flo Stoffner und Drummer Luca Ramella. Ebenso Valentin Bächi (Flava Sauce, Float) mit seinen minimalen Klängen.

Wie immer, hatte ich auch afrikanische Musiker eingeladen.
Zu diesem Zeitpunkt vor allem Cats aus Senegal. Die haben sich musikalisch logischerweise schnell in serielle, repetitive-Rhythmen einklinken können.

Ein grosser Teil dieser Musiker bildeten dann im allerletzten «Bazillus ad hoc live club» die definitive, musikalische Basis.

Siehe auch Events > Ende der 90er bis 2004.

Ende Februar 2004 gingen die Konzerte im dritten B-Flat zu Ende, und vim Sommer wurde dann der Raum zum «Bazillus ad hoc live club» umgebaut.